Kalte Nacht
Bis in die Dunkelheit hab ich mich bei kaltem Dauerregen auf schlechten Straßen durch eine verlassene Gegend geschleppt.
Um zehn Uhr suche ich in der Finsternis nach einem geeiegneten Zeltplatz.
Dabei jage ich einer Frau einen ziemlichen schrecken ein. Sie ist auf dem Rückweg vom Schafstall. In einem alten Lieferwagen kommt der Sohn dazu, nur mit drei bis 5 verstandenen Wörtern und einem Satz aus dem Google Translator kann ich mich erklären.
Als mir Aaron einen Platz im Geräteschuppen zeigt und mir bedeutet dass ich später “for shower in my house” rüberkommen soll, weis ich, dass ich verstanden wurde. Während ich mein Fahrrad und Gepäck rüberbringe werde ich von einem schwergewichtigen Hund verfolgt.
Der Kerl ist scheinbar komplett unzufrieden dass ich mich in der Gerätehalle niederlassen möchte.
Anfangs versuche ich ihn mit guten Worten wegzuschicke, dann schmeiße ich ihm ein Teil von meinem Essen zu. Das ändert nichts, der 50kg-Hund zeigt die Zähne und fängt an zu schnappen.
Ich kann nach einer wuchtigen Fettpresse greifen und demonstriere dem Schwergewichter, dass ich mir diese Aufdringlickeit nicht gefallen lasse.
Erst dann zieht er ab und stiert mich noch eine Weile mit leuchtenden Augen aus dem Gebüsch an.
Mit einem Stock bewaffnet laufe ich rüber zum Wohnhaus.
Hier hat sich die ganze Familie im gemütlichen Wohnzimmer zum Abendessen eingefunden.
Aaron ist der sehr um mich bemühte ältere Sohn. Im Umland von Szentannapuszta betreiben er und sein Vater Coy zwei Schaffarmen, auch die Frau und Mutter Judith ist bei der Arbeit im Stall voll eingespannt.
Der jüngere Sohn Coy macht es sich am Fernseher gemütlich.
Aaron und der Vater sprechen etwas gebrochenes Englisch, verstehen aber recht viel von dem was ich auf Deutsch und Englisch erzähle.
Der Tag mit den Schafen beginnt früh folglich müssen die beiden Männer bald ins Bett. Für mich gibts noh Nachtisch. Selbstgemachtes Tiramisu von Judith. Ich darf anschließend im Wohnzimmer übernachten!
Am nächsten morgen als ich bei schneeedecktem Rasen losfahren will, hält mich Judith zurück und richtet den Frühstückstisch. Neben her backt sie Brot und presst Grapefruitsaft.
Ich fühle mich wie der dritte Sohn in der Familie. Als ich aufstehe, besteht Judith darauf mir zwei dicke “Pausenbrote” zu richten.
Vielen vielen Dank für all diese gute Behandlung und Verwöhnung im Hause von Coy, Aaron, Judith und Coy!!!
Ich verabschiede mich von Judith mit einem Foto an der Haustreppe, mit dem schwergewichtigen Hund Mozi, der zum Haus gehört. “Mozi” heißt auf ungarisch “Bär” und diesen Namen trägt passenderweise der Hund, der mich verfolgt hat.
Eine kalte Nacht bei der warmherzigen Gastfamilie!
(Am nächsten Morgen posieren Männer vom Dorf in der Gerätehalle mit meinem Liegerad.)
Karlos
Sehr Schön!!!